Jeder der mich kennt, wird bestätigen, dass ich im Wasser zu Hause bin. So manchen Sommerurlaub am Meer habe ich im Nass verbracht. Morgens in die Fluten und abends wieder trockenlegen. Doch nur schorchelnd die farbenprächtige Unterwasserwelt zu betrachten war mir einfach zu wenig. Die ersten Schnupperversuche mit Pressluftgerät bestärkten mich immer mehr, diesen Sport, der in der Zwischenzeit schon von Millionen Leuten ausgeübt wird zu erlernen.
Doch schien es mir nicht ratsam, einen Schnellsiederkurs im Urlaub abzulegen. Immer wieder hört man von Tauchunfällen und auch ein Arbeitskollege ist beim Tauchen verunglückt. Also galt für mich die Maxime:
"Entweder allerbeste Tauchausbildung oder keine Ausbildung"
Gemäß diesem Motto machte ich mich auf die Suche nach einer Ausbildungsstätte und wurde fündig. Beim Tauchclub Pinguin, einem Verein der nicht auf Massenausbildung, sondern auf individuelle Betreuung wert legt.
Zuerst das Brevet* und im nächsten Urlaub gleich einmal das erlangte Wissen in die Praxis umsetzen, danach das Brevet** und alle möglichen Sonderbrevets. Doch beim Tauchen ist es wie mit dem Autofahren. Lernen kannst du nur durch ständiges Üben. Wenn ich heute zurückdenke war bei den ersten siebzig Tauchgängen sicher immer etwas Neues dabei. Aber was sollte ich mit meinem erlernten Wissen anfangen?
Von Wolfgang Paar angespornt habe ich mich zur Tauchlehrerausbildung angemeldet. Ein steiniger Weg.
Die beträchtliche Anzahl an Tauchgängen in große Tiefe bei denen ich zum Glück auf die Kameradschaft des gesamten Tauchclubs zurückgreifen konnte und einfach jeder zur Verfügung stand, das Brevet***, die Übungsleiter Schnorcheln und Pooldiver, die Assistententätigkeit bei der Ausbildung, der staatlich geprüfte Lehrwart für Tauchen und die Monitor*-Prüfung vor einer nationalen Kommission.
Zurückblickend kann ich aber festhalten, es hat sich ausgezahlt! Das erlernte Wissen weiterzugeben und am Ende mit gleichwertigen Tauchfreunden in die Tiefe abtauchen, in eine Welt in der die Schwerkraft scheinbar aufgehoben und eine Ruhe einkehrt, die an der Oberfläche unvorstellbar ist. Farbenfrohe Fische vor der Tauchermaske, Pflanzen und Korallen soweit das Auge reicht. Nicht wie es jeder im Fernsehen sehen kann, sondern selbst im "Aquarium" sein.
Um für unseren Verein bestens gerüstet zu sein, habe ich noch die Monitor**-Prüfung absolviert, und warte mit großem Tatendrang auf das was kommen wird.
Michael Gratvohl
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